Zwei Jahre nach der OP

Am 17. Januar 2013 war der große Eingriff ... nun sind 24 Monate vergangen und es sieht eigentlich meist ganz gut aus.
Beim ersten Termin der diesjährigen 1. Nachsorge war am 6. Januar wie immer ein ausfühliches Arztgespräch, bei dem mir wegen meiner erneuten Beschwede zu den heftigen Reaktionen meiner Verdauung nach dem Essen in klaren Worten nocheinmal mehr als deutlich aufgezeigt wurde:

"Alle Patienten sind individuell ... auch mit anscheinend der selben bzw. ähnlicher Operationsmethodik, nach augenscheinlich ähnlicher Erkrankung, sind die Resultate nicht bei allen Patienten identisch ... die "Ergebnisse" unterscheiden sich immens!

Sie selbst haben nun ja definitiv gar keinen Magen mehr!
Da ist bei ihnen zwischen Kehlkopf und Zwölffingerdarm nur noch ein Schlauch aus dem Gewebe ihres ehemaligen Magens!
Es gibt auch keinerlei Pförtner mehr ... die Muskelnerven der ehemaligen Verschlüsse sind durchtrennt und damit komplett inaktiv!"

Dadurch ist es für mich bei der Nahrungsaufnahme extrem wichtig, dass ich definitiv jeweils nur kleinste Portionen esse oder trinke, und das Essen und Trinken zudem nicht zeitgleich oder zu kurz hintereinander mache!

Während des Essens sollte ich sitzen ... besser ist eigentlich noch eine sitzliegende Position, in der ich auch nach der Nahrungsaufnahme noch möglichst 15 bis 20 Minuten verweilen sollte, um ein zu schnelles "abstürzen" der Masse in den Darm zu verhindern!

Nach der Nahrungsaufnahme ist es auch unvermeidlich, frühestens 30 Minuten hinterher nur wirklich kleine Getränkemengen schluckweise zu sich nehmen, damit das Durchspülen des Nahrungsbreis nicht zu schnell geschieht, denn dadurch entstehen dann die Extremschmerzen im Darm und folgen ziemlich sicher Dumpings!

Und was soll ich sagen ... wenn ich mich wirklich explizit an diese Regeln halte, sind die Beschwerden nach der Nahrungsaufnahme okay bzw. sind die Auswirkung danach meistens nur die üblichen leicht bis mittelschweren Darmdruckschmerzen ... mach ich es aber nicht ganz so (passiert leider im Alltag immer mal) ... sind Durchfall sowie die weiteren Komplikationen danach leider fast generell und zudem unausweichlich vorprogrammiert!

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Im weiteren wurde bei der Nachsorge wieder das Labor mit Blutabnahme und Port-Spülung inklusive abgewickelt, sowie auch eine Ultraschalluntersuchung gemacht. Der Lungen-Röntgenpart wurde schon bei der letzten Nachsorge in 2014 erledigt und war dadurch nicht nocheinmal nötig. 

Im Rahmen der Nachsorge ist heute (19.01.2015) auch noch einmal eine Gastroskopie gemacht worden. Da diese Untersuchung bei mir wie immer im "Sleepmode" ablief, habe ich dabei auch gleich noch meine erste Koloskopie durchführen lassen.
Da für die Schlafmittelgabe der Port erneut angestochen wurde, hat zudem auch endlich mal eine Blutabnahme für die Vitamin B12-Spiegel-Bestimmung geklappt.
Die am Vortag nötigen Vorbereitungen für die Darmspiegelung, mit dem Trinken von 2 Litern Abführflüssigkeit plus etwa 2 Liter zusätzliche Getränke, war eine echte Aufgabe für mich.
Das ich die vielen Stunden nichts essen durfte war hingegen eine Erleichterung, Hunger ist ja nicht. Essen ist und bleibt seit dem Verdauungsapparatumbau für mich einfach nur ein nötiges Übel und das alle 1,5 bis 2 Stunden, bis zu 10x am Tag.
 
Aber was solls ... Kopf hoch und durch ... mal schauen was dieses Jahr noch so bringt ... .<)

ENdlich wieder im Arbeitsalltag ankommen ...

Seit dem 02. März 2015 nehme ich nun am Integrationsprojekt teil, das ist eine Maßnahme die mir im Rahmen der Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben von der DRV angeboten wurde, welche vom Bildungswerk der Nidersächsischen Wirtschaft gGmbH durchgeführt wird.
Am Anfang war eine 6-wöchige-Schulungsphase beim BNW angesetzt, welche ich im "Teilzeitmodus" (6 Schulungsstunden pro Tag / 30 Stunden pro Woche) leistete. Durch die zusätzlichen etwa 1,5 Stunden für Hin- und Rückfahrt pro Tag war ich dabei ziemlich am Leistungslimit. Im Unterricht hatte ich während der Schulungsphase insgesamt zum Glück nur höchstens 4 der Extremschmerzattaken pro Woche zu beklagen und habe die ersten 6 Wochen relativ Fehlstundenfrei überstanden.
 
Den Platz für das ab dem 13. April direkt anschließende 4,5-monatige Betriebspraktikum konnte ich glücklicherweise in unserem Wohnort finden. Dadurch ist die Wegstrecke vom Zuhause bis zum Praktikumsetrieb innerhalb weniger Minuten mit dem Auto abgehakt. Dieser Umstand hat mich angeregt, den Versuch zu wagen das Praktikm in Vollzeit anzugehen.

Nun habe ich aktuell schon den größten Teil des Betriebspraktikums absolviert. Fast jeden Tag, 5 Tage pro Woche, volle 8 Stunden am Arbeitsplatz. Die Tage splitte ich aber mit kleiner täglicher Auszeit. Denn durch etwa eine Stunde lange "Halbzeitpause" (Ruhephase Zuhause) versuche ich so gut es geht zwischendurch zu regenerieren.
Die 8 Stunden am Schreibtisch sitzen, ist für einen Ex-Handwerker eine harte Nuß, zudem ist und bleibt mein größtes Problem nebenbei diese zeitweise unvorhersehbaren Extremschmerzen ... die kommen völlig aus dem Nichts und schlauchen mich dann ungemein. 
Bei der 2. Nachsorgeuntersuchung (Anfang Juli) ist aber wohl nichts auffälliges gewesen ... zumindest lt. mündlicher erster Aussagen der Ärzte ... die Berichte und das Laborergebniskommt ja wahrscheinlich wie immer erst kurz vor der nächsten Nachsorge. .>)
 
Das die Ernährung bei mir so problematisch ist, macht die ganze Sache nicht wirklich leichter ... wenn ich etwas zu große Portionen hatte, folgen sofort Darmschmerzen und Durchfälle.
Daher habe ich nun für die Arbeitstage eine gewisse Routine entwickelt:
Ich stehe morgens gegen 5:15 Uhr auf, nehme eine erfrischende Dusche und nach erledigter Morgentoielette trinke ich ganz in Ruhe zwei Humpen schwarzen Kaffee ... dann bin ich fit und munter.
Dann gibt es um ca. 6:45 Uhr die erste Scheibe Roggen-Knäckebrot mit Butter und Schnittkäsearten, wie genauso mindestens noch 6 mal innerhalb der Arbeitszeit alle 1,5 Stunden danach. Nachmittags und nach "Feierabend" esse ich alternativ meist die ein oder andere Minisalami (Bifi) als Mahlzeit.
Andere Speisen, die ich Zuhause hin und wieder teste, versuche ich tagsüber außer Haus besser erst garnicht. Kuchen, Süßes oder auch z.b. eine Kugel Eis oder kleine Kaffeespezialitäten gehen meist sowieso "nach hinten los".
Da zudem während der Speisenaufnahme innere Unruhe und Stress in jeglicher Form zu sofortigen Problemen führt, gibt es erst am Abend zwischen 18:30 und 19:00 Uhr dann in Ruhe im Relaxsessel sitzend, die "kleine" warme Tagesmahlzeit. Die sollte aber nicht zu groß sein, wird mit möglichst vielen Kalorien und im Idealfall auch mit ein paar Vitaminen aufgepeppt.
Sobald diese abentliche Miniportion aber vom Volumen etwas zu üppig ausfällt, sind umgehend die üblichen Dumpings angesagt. Die Dumpings habe ich zum Glück selten, weil ich lieber wenig genug der "richtigen" Nahrungsmittel esse. 
Jeden Tag, auch am Wochenende, trinke ich dann zwischen den Mahlzeiten schluckweise im Lauf des Tages mindestens einen 3/4 Liter Malzbier ... aber obwohl ich weiterhin die mindestens 30 Minuten lange Trinkpause nach dem Essen einhalte, ist vom Getränk (egal welcher Art) jeder auch noch so kleine Schluck fast regelmäßig für mehrere Minuten teils heftig im Darm zu spüren.
 
Naja ... was solls ... so klappt es wenigstens relativ gut die 78 bis 79 kg zu halten. Natürlich ist und wird das Alles nicht ganz ohne Beschwerden werden, aber es wird hoffentlich immer im für mich ertragbaren Rahmen bleiben ... ich darf halt nur nicht zu viele Kalorien (z.b. beim Denken ...) verbrauchen! .>)))

03. Juni 2016

Vermutlich denke ich einfach nur zu viel ... dennn trotz relativ pedantischem Ernährungsmuster (maximal 1,5 Stunden zwischen den Nahrungsportionen) und zudem recht seltenen gesundheitlichen Problemen kann ich das Körpergewicht kaum konstant halten.
 
Bei moderater körperlicher Belastung im Alltag mit nun schon auf 30 Stunden reduzierter Wochenarbeitszeit und dabei mit möglichst regelmäßigen Essensportionen, sowie in der Freizeit optimierter Nahrungsaufnahme, ist die Masse meines Laibes nun doch schon auf 75 Kilogramm gesunken und ich bemerke zudem, dass mir oft die Kraft fehlt sowie die erforderliche Energie zum Denken zu schnell verloren geht.

Auch die häufige Aufnahme von mir gut schmeckender fetthaltiger und kalorienreicher Bratwurst bringt bei mir leider nicht die gewollten Speckröllchen auf die Hüfte des 186 cm langen Körpers.

Irgendwie unverständlich ... ab und zu gibt´s bei mir sogar auch mal ein kleines Stückchen leckerste Sahnetorte ... mit Durchfällen habe ich zudem auch glücklicherweise nur noch spontan zu kämpfen ... meist dann bei wärmen Temperaturen oder ein klein wenig körperlicher Anstregung kommt ein Anflug von Beschwerden ähnlich einer "(Magen)-Darm-Infektion".
 
Es ist wie es ist ... mal einen etwas schlechteren Tag zu haben kennt jeder ... aber wenn die Energiespeicher meiner Kraft- und Ausdauerreseven trotz größter Anstrengungen einfach nicht zu laden sind ... das ist langfristig schon echt etwas deprimierend.
 
Von der nicht mehr vorhandenen körperlichen Fitness will ich erst garnicht sprechen!
 
Na denn ... was solls ... Kopf hoch und durch ... vielleicht siehts am Jahresende schon wieder besser aus.
 
PS: Die letzte Nachsorgeuntersuchung war im Januar diesen Jahres ... da war anscheinend alles topstens ... bislang keine negative Info aus der Uni-Klinik ... bin das nächste Mal dann erst wieder Anfang 2017 dran! 
Zwischendurch sollte ich natürlich immer an die etwa alle 4 Monate nötigen B12-Injektionen denken sowie die erforderliche Spülung des Ports im regelmäßigen Turnus von ungefähr 3 Monaten nicht vergessen!